Einsatz

Grundsätzliches:

Die entscheidende Frage, wenn es um den Einsatz von Jagdhunden geht, ist: Sind der Führer und sein Hund wirklich brauchbar?

Da ist zum Beispiel der Hund, der plötzlich nicht mehr gehorcht und hinterm Horizont verschwindet. Oder der angeblich auf Schweiß geprüfte, brauchbare Hund, der die eindeutig sichtbare Fährte nach 50 Metern verlässt und lieber stöbern möchte - oder der, der den angebleiten Fuchs nicht abwürgt und apportiert.

Am bedauernswertesten sind natürlich die Hunde, die gar nicht erst geschnallt werden, weil sie noch keine Erfahrung haben oder im Auto oder gar zu Hause auf das Ende der Jagd warten.

Es ist vollkommen klar, das ein Jagdhund ein sehr hohes Berufsrisiko trägt und mit seinem Hundeverstand nicht ständig alles perfekt erledigen wird.

Ein Hund wird nur so gut sein, wie er es erfahren und anerzogen bekommen hat. Bewährt hat sich, den Hund so früh wie möglich an alles heranzuführen, wofür er eingesetzt werden soll. Vielleicht vergrämt er Ihnen anfangs einen guten Bock, um so freudiger werden sie ihn betrachten, wenn er selbigen nach nur 150 Metern Nachsuche im hohen Gras oder Dickicht findet.
Ein Weimaraner ist leichtführig und baut eine starke Bindung zu seinem Rudelführer auf. Die Basis ist die volle Integration in die Familie. Seine Wild- und besonders seine Mannschärfe haben dazu geführt, dass er vor allem in den USA als Schutzhund geführt wird.

Ausbildung und Einsatz sind nie klar zu trennen. Bei jedem Einsatz lernt der Hund und natürlich auch der Führer. Nur wer sich eingesteht Fehler gemacht zuhaben und daraus lernt, wird mit seinem Hund ein gutes Gespann abgeben. Dazu ist das Wesen eines Weimaraners besser als bei anderen weniger führigen Rassen geeignet.

Ihr Hund sollte bei jeder Gelegenheit bei Ihnen sein. Nur so wird Vertrauen aufgebaut und dies führt später zum richtigen Verhalten.

Den großen Vorteil den ich bei Weimaranern bei einem Stöbereinsatz auf Drückjagden sehe ist, dass er seine Arbeit in der Nähe seines Führeres verrichtet. Bei der heutigen Verkehrsdichte ist das ein großer Vorzug. Das große Suchen des Hundes nach der Jagd bleibt dann auch aus. Der Führer sollte allerdings immer mit im Treiben sein und sich nicht auf andere Verlassen.

Die Schweißarbeit hat bereits ein hohen Stellenwert, sie wird aus meiner Sicht aber noch lange nicht von allen Jägern ausreichend gefördert. Dabei ist sie ein Muß in unserem Land.

Bei der Wasserarbeit und dem Verlorenbringen allgemein zeigt sich ein weiterer Vorteil eines großen Hundes mit Bringwillen, wie dem unserer Grauen.

Wie bereits erwähnt ist der Schutztrieb beachtenswert und wie ich finde von Vorteil. Allein ein heftiges Anschlagen entzieht den meisten Missetätern schon die Gelegenheit.

Die Weimaraner in unserer Gegend werden ständig eingesetzt und dabei nicht geschont. Sie haben sich nur deshalb einen sehr guten Ruf erworben.

Wenn wir unsere Jagd und den Weimaraner als einen zuverlässigen Begleiter erhalten wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass wir korrekte Weidmänner sind und mit den Hund die Jagd verrichten.

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